Petition „Rett‘ ma die Schütt“ 2017
Hier findet ihr die Petition "Rett' ma die Schütt" von 2017
- Die Petition auf change.org: https://www.change.org/p/gemeinderat-villach-rett-ma-die-sch%C3%BCtt
- Hier ein Bericht über die Petition auf 5 Minuten Villach (vom 23.09.2017)
ALPLOG NORD – Ein Transport- und Logistik-Zentrum in der Schütt/Federaun
Die Stadt Villach versucht gemeinsam mit dem Land Kärnten und den „Standortgemeinden“ Finkenstein und Arnoldstein, unter dem Projektnamen „Alplog Nord“, einen Umschlagplatz der „globalen Warenströme“ entlang der Gail, am Fuße des Dobratschs, entstehen zu lassen und somit in unserem Empfinden ein Naturjuwel, Lebensraum von Menschen, vielen Tieren und Pflanzen sowie ein beliebtes Naherholungsgebiet von Villacherinnen und Villachern zu zerstören.
Für die Umsetzung dieses Projekts sollen nicht nur insgesamt 40 Hektar (vorerst) Grünfläche geopfert werden, das Land Kärnten sowie die Gemeinden Villach, Finkenstein und Arnoldstein nehmen darüber hinaus gemeinsam auch noch € 2.000.000,- Steuergeld in die Hand um Investoren „an Land zu ziehen“.
Grünfläche statt Betonwüste
Das bedeutet: Eine lebendige Grünfläche, die vor einigen Jahren noch als Natura-2000-Schutzgebiet ausgewiesen war und dort wo heute neben Pferden und besonderen Vogelarten auch noch viele Wildtiere und unzählige Kleinstlebewesen leben, soll schon bald (unter anderem auf 21,6 Hektar der Stadt Villach) eine, bis auf die Massen an zu erwartenden LKW’s, leblose Betonwüste entstehen.
Vorerst, denn durch die Zustimmung des Villacher Gemeinderats für den diesbezüglichen Amtsvortrag vom 13.06.2016 (Beteiligung an Logistik Center Austria Süd GmbH) wurde das aktive Bemühen um Zukauf weiterer Flächen für dieses Projekt beschlossen.
Die Schütt:
Die imposanten Steilwände der Südseite des Dobratsch dürften wohl kaum jemandem, der schon einmal von Villach in Richtung Hermagor der Villacher Alpe entlang gefahren ist, entgangen sein. Kaum ein Gebirge erhebt sich so markant über das Tal, wie der Dobratsch, der letzte Ausläufer der Gailtaler Alpen. Gemeinsam mit den riesigen Bergsturzmassen am Fuße des Hanges und dem Fluss, der wilden Gail, bilden die auffälligen Steilwände das Landschaftsbild der Schütt, wobei durch mehrere historische Bergstürze über die Jahrhunderte vielfältige Lebensräume von biologischer Besonderheit entstanden sind.
Aufgrund der vorkommenden, charakteristischen Artenvielfalt aus Pflanzen- und Tierreich, sowie den geologischen Verhältnissen, zählt die Schütt zu einem der ältesten Naturschutzgebiete in Kärnten. Die Schütt ist außerdem als eines der größten Bergsturzgebiete der Ostalpen bekannt und zeichnet sich neben der bemerkenswerten Diversität an einzigartigen Lebensräumen, wie die charakteristischen Wälder, eine Fülle an Feucht- und Magerwiesen sowie karge Blockhalden, vor allem auch durch seine Bedeutung als Naherholungsgebiet aus. Das Gebiet erstreckt sich von der Ortschaft Saak im Westen bis nach Graschelitzen im Osten.
Belastungen
Durch die unzähligen Züge und LKW`s die Villach künftig vermehrt als Drehscheibe für den Weitertransport z.B. Chinesischer Waren nutzen sollen, ist auch von einer Steigerung der Luftverschmutzung, Lärmbelastung, Straßen- und Verkehrsbelastung, sowie einer Minderung der Lebensqualität der ohnehin bereits in Mitleidenschaft gezogenen Landschaft und seiner Bewohner auszugehen.
Auswirkungen der Bodenversiegelung
Die stetige Versiegelung von lebensnotwendigem Boden (Österreich ist bereits jetzt „Europameister“ im Bodenverbrauch) steht laut der österreichischen Hagelversicherung in direktem Zusammenhang mit dem vermehrten Aufkommen von (Hagel-) Unwettern und Hochwasser und ist auch dafür verantwortlich, dass es in Österreich heute schon nicht mehr ausreichend Ackerfläche gibt um die Bevölkerung (mit konventioneller Landwirtschaft) zu ernähren.
Landraub, Fluchtursachen und Umweltverschmutzung durch „globale Warenströme“
Die Schweröl-betriebenen Containerschiffe, mit denen die Waren von China aus nach Europa gelangen, sind eines der größten Umweltprobleme unseres Planeten. Sie verbrennen einen Treibstoff, der bis zu 3.500 mal mehr Schwefel enthalten darf als Treibstoff an Land. Und anders als bei fast allen Dieselmotoren an Land gibt es kaum ein Schiff, das einen Stickoxidkatalysator oder einen Dieselrußpartikelfilter einsetzt. So tragen Schiffe erheblich zur Luftverschmutzung bei und schädigen außer dem Klima, auch die Biodiversität und die Gesundheit. Die 15 größten Containerschiffe der Welt stoßen so viele Schadstoffe aus wie 750 Millionen Autos. Von „grünem Transport“ kann also keine Rede sein.
Erst im Frühjahr 2017 lud die SPÖ-Villach zum Film „Landraub“ ins Stadtkinocenter ein, der eindrucksvoll jene Methoden zeigt, mit denen Menschen in anderen Ländern um ihre Lebensgrundlagen gebracht werden, damit unter anderem der „europäische Markt“ beliefert wird. Wir können und möchten uns, abgesehen von der Zerstörung unseres eigenen Lebensraumes, spätestens seit Ansicht von Filmen wie Landraub, „nach bestem Wissen und Gewissen“ auch nicht zu Mittätern bzw. zu den „Verladern“ jener „globalen Warenströme“ machen, die diese Ausbeutung verursachen und damit Fluchtgründe erzeugen.
Was können wir tun?
Noch ist es nicht zu spät! Die eigens für dieses Projekt errichtete „Logistik Center Austria Süd GmbH“ ist erst dabei nach potentiellen Investoren zu suchen und versucht gerade „den Standort international zu vermarkten“ – es besteht also noch die Möglichkeit „die Schütt zu retten“.
Wir v ersuchen daher mit dieser Petition die Gemeinderäte der Stadt Villach, der Gemeinde Finkenstein, der Gemeinde Arnoldstein, sowie die Abgeordneten zum Kärntner Landtag dazu zu bewegen, die Gesellschaft „Logistik Center Austria Süd GmbH“ zu kündigen und die Pläne im Bereich Schütt/Federaun, ein Transport- und Logistik-Zentrum entstehen zu lassen, zu verwerfen.
Darüber hinaus ersuchen wir den Villacher Gemeinderat um die Umwidmung des Grundstücks 327/4 KG 75411 Federaun von derzeit „Bauland/Industriegebiet“ in „Grünland – mit oder ohne Beifügung einer spezifischen Erholungsnutzung – Garten“. Einerseits um die Erhaltung des Grünraumes zu gewährleisten, andererseits könnte mit dieser Widmung auf der besagten Fläche ein Experimentier- und Vorzeige-feld alternativer Formen der Landwirtschaft entstehen – wir uns also zu einem Teil der Lösung machen anstatt Teil des Problems zu bleiben.
Um den Bau des Transport- und Logistik-Zentrums stoppen bzw. die Grünfläche erhalten zu können wird es viele, viele Menschen brauchen die aktiv werden und sich um die Rettung der Schütt bemühen . Wir hoffen dabei auf die Unterstützung all jener, die ebenfalls der Meinung sind, dass die Schütt weiterhin unser aller LEBENSraum bleiben soll.
Also unsere Bitte:
Helfts ålle mit! Rett ma die Schütt!