Umwelt-Anwaltschaft mit starker Kritik an Plänen zu Alplog Nord
Die Genehmigungen können laut dem Gremium „geradzu denkunmöglich rechtsrichtig zustande gekommen sein.“ (1) Nach dem Alpenverein Kärnten, Verkehrswende.at und der Radlobby Kärnten kritisiert nun auch die Umweltanwaltschaft des Landes Kärnten das Vorhaben der Stadt Villach und der deutschen DLH, neben dem Natura-2000 Gebiet Schütt-Graschelitzen einen LKW-Hub zu errichten. Die BI „Rett‘ ma die Schütt“ sieht ihre wichtigsten Kritikpunkte in der Stellungnahme der Umweltanwaltschaft bestätigt.
„Wie bisher alle unabhängigen Organisationen, kommt auch die Umweltanwaltschaft zu einem klaren Ergebnis: Das ALPLOG-Projekt wird nicht benötigt, zerstört sensibelste Naturflächen und steht auf rechtlich unhaltbar wackeligen Beinen.“, so Dr. Anton Dicketmüller (Sprecher „Rett‘ ma die Schütt“)
Die wichtigsten Kritikpunkte:
Salamitaktik um Prüfungen zu umgehen
Die Stadt Villach agiert in den Genehmigungsverfahren widersprüchlich: Zwar wird immer in Präsentationen der Stadt und der DLH Alplog Nord als Gesamtkonzept gefeiert. In den Einreichungen zum Hochwasserschutz, ist dieses Gesamtprojekt im Ausmaß von 20Ha aber nicht ersichtlich. Ansonsten müsste nämlich eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden. Mit diesen strengeren Kriterien möchten sich die Verantwortlichen offenbar nicht auseinandersetzen.
Projekt völlig intransparent
Bis heute ist immer noch nicht bekannt, was genau auf der Fläche geschehen soll. Ob nun Logistikzentrum oder Gewerbegebiet scheint selbst den Planern bei DLH und Stadt Villach nicht klar zu sein. Deshalb kann auch gar nicht eine Abwägung zwischen Naturschutz und öffentlichem Interesse stattfinden, weil niemand weiß was am Ende dort betrieben wird!
Das Argument der Stadt Villach, die ca. 10 Jahre alte Widmung sei der Beweis für ein bestehendes öffentliches Interesse an einer Verbauung der Wiese, ist lächerlich.
In Fürnitz ist noch Platz… und ein Bahnanschluss
Die Umwelt-Anwaltschaft benennt klar und deutlich, was jedem neutralen Beobachter klar ist: Im bestehenden LCAS stehen ausreichend Flächen für eine Erweiterung zur Verfügung. Dort befindet sich auch – im Gegensatz zur Fläche auf Villacher Gemeindegrund – ein Bahnanschluss und die nötige Infrastruktur. Im kürzlich bekannt gewordenen Förderprojekt des Landes und der ÖBB ist das Villach Projekt auf den Federauner Feldern explizit nicht eingeschlossen. Alplog Nord ist ein Alleingang der Stadt Villach, vorangetrieben von Bürgermeister Günther Albel.
„Trotz der vehementen Kritik der Umweltanwaltschaft am angeblich „grünsten Logistikzentrum Europas“ scheinen die Verantwortlichen noch immer an diesem Projekt festzuhalten. Falls es zu einem Bescheiderlass kommt, werden wir selbstverständlich in Zusammenarbeit mit Verkehrswende.at vor dem Landesverwaltungsgericht dagegen vorgehen.“, so Dicketmüller abschließend.
(1): Artikel „Dämpfer für Logistikcenter Alplog Nord“ im Kärntner Monat